Alfeld – Zwangsarbeit für die Rüstung

Text: Klaus Schäfer

Alfa-Werk
In den fünf Produktionsstätten des Alfa-Werkes wurden Teile zur Flugzeugfabrikation hergestellt. Die größte Produktionsstätte war in den Fabrikgebäuden der Apparate- und Maschinenanstalt (Ama-Werk) in der Föhrsterstraße untergebracht. Von den 900 Beschäftigten waren fast 800 ausländische Zwangsarbeiter verschiedener Nationalitäten. Sie waren in den Barackenlagern auf dem Werksgelände des Alfa-Werkes und in der Alfa-Baracke (Hannoversche Straße – Fa. Deiters) untergebracht.

damalige C-Behrens
Die Büssing NAG Flugmotorenwerke GmbH. Braunschweig ließ in den Fabrikhallen der damaligen C. Behrens Leistenfabrik, Hackelmasch, Teile für Flugzeugmotoren produzieren. Von den etwa 460 Beschäftigten waren ca. 200 ausländische Zwangsarbeiter.
Am 1. März 1944 begann unter den Decknamen „Luchs-Objekt 13“ die Einlagerung von Motorenteilen in den Stollen des Kalischachtes Hohenzoller in Meimerhausen. Es diente als Magazin. Die Fertigung fand weiter in den Alfelder Betrieben statt.

Heeresmunitionsanstalt Godenau
Das Kaliwerk „Desdemona“ bei Godenau wurde am 1.4.1935 von der Wehrmacht übernommen und bis zur Stilllegung am 8.4.1945 als Heeresmunitionsanstalt Godenau betrieben. Hier musste das angelieferte Pulver durch die Zwangsarbeiter ausgeladen werden. Sie füllten es dann in kleine und größere Beutel, nähten sie zu, um sie dann, in Kisten gepackt, einzulagern. Unter Tage wurden Kartuschen befüllt und Pulver eingelagert. Am 3. Juli kam es zu einer Explosion einer 15 cm Granate im Fertigungsraum I. Dabei gab es 15 Tote und 30 zum Teil schwer Verletzte. Das „Zivilarbeiterlager“ der Heeresmunitionsanstalt Godenau war eines der größten Zwangsarbeiterlager im Leinetal.

Heeresmuna Limmer
Die Heeresmunitionsanstalt Limmer stand in engen Zusammenhang mit Godenau betrieben. Auch hier mussten Zwangsarbeiter die Befüllung und das Zunähen von Leinen- und Kunststoffbeuteln mit Geschützpulver durchführen. Hier fand im wesentlichen die Sprengstoffproduktion statt. Vieles davon wurde zunächst zur Lagerung nach Godenau verbracht.


Quellen:
Gutachten zur Gefährdungsabschätzung der Rüstungsaltlasten NLÖ – 1993
Lagerverzeichnis ccp