Kategorie: Hildesheim Orte

Luftschutzbehörde (Kaiserstraße 1 · Hildesheim)

1938 wurden die „Elektro- und feinmechanische Industrie GmbH“ (Elfi-Werke) mit Sitz in Hildesheim gegründet. Hier produzierte die Robert-Bosch GmbH im Auftrag des OKH entscheidend wichtige Teile für die Wehrmacht. In den Jahren 1938 – 1942 entstand der große Rüstungsbetrieb im Hildesheimer Wald. Der Betrieb wurde später umbenannt und erhielt die Bezeichnung „Trillke-Werke“. Das Unternehmen produzierte elektrische Anlagen (Anlasser, Gleichstromlichtmaschinen, Schwungkraftanlasser und Magnetzünder) für Kraftfahrzeuge, Panzer und Schiffe. Die Produktionsanlagen wurden ständig erweitert. Es wurde versucht die Gebäude für Flugzeuge schwer erkennbar zu machen. 1941/42 erhielt das Werk eine Gleisanlage.

Eduard Ahlborn AG (1)

Die Firma Eduard Ahlborn war ein international renommierter Produzent von Molkereimaschinen und Kühlaggregaten und hatte ursprünglich in der Lüntzelstraße ihren Sitz. Auf Grund von zunehmender Expansion wurden vom Generaldirektor des Betriebes, Ernst Morsch sen., 1937 ca. 50.000 m² Gelände am Cheruskerring bzw. Bischofskamp gekauft, auf welches er das Werk verlagern wollte.

Arbeitsamt

Die Arbeitsämter hatten während des NS-Regimes weitgehende Vollmachten und Kontrollmöglichkeiten. Sie waren Arbeitseinsatzbehörden und wiesen Betrieben, die im Sinne der Aufrüstung als relevant galten, Arbeitskräfte zu. Sie legten Arbeitsbücher für alle Registrierten an, in denen Infos zur Person, Ausbildung und alle bisherigen Beschäftigungen festgehalten wurden. Ab 1934 konnte durch das Gesetz zur Regelung des Arbeitseinsatzes der Zuzug von Arbeitskräften in bestimmte Gebiete gesperrt und die Abwanderung landwirtschaftlicher Arbeiter untersagt werden. Ab 1938 war ein Arbeitsplatzwechsel genehmigungspflichtig, d.h. wer kündigen wollte, brauchte die Genehmigung des Arbeitsamtes. Das Amt konnte zudem Dienstverpflichtungen vornehmen, überwachte die Löhne und verhängte Strafen.

Das Lager 6001

Die Vereinigten Deutschen Metallwerke (VDM) unterhielten ein werkseigene Lager auf dem Betriebsgelände am Römerring. Es wurde 1941 errichtet und bestand zunächst aus 5 Baracken. 1943 wurde es auf sieben Baracken erweitert. Hier waren auch französische und belgische Kriegsgefangene sowie Frauen aus der Tschechoslowakei untergebracht.
Im Oktober 1943 kamen ca. 450 italienische Kriegsgefangene hinzu. Bis Anfang 1944 stieg die Zahl auf 900. Das Lager musste deshalb auf neun Baracken erweitert werden. Es war von einen ca. 3- 3,50 m hohen Stacheldrahtzaun umgeben. Zwischen den Baracken gab es Splittergräben. Innerhalb des Lagers befand sich zudem ein Appellplatz, auf dem die häufigen Zählappelle durchgeführt wurden.

Die Christuskirche · Hildesheim

Nach dem schweren Bombenangriff am 22. März 1945 diente die Christuskirche Hildesheim als Lager für ausgebombte ausländische Zwangsarbeiter. Vom 23. März 1945 bis wenige Tage nach dem Einmarsch der Amerikaner am 7. April 1945 waren hier 150 bis 200 Ausländer, Holländer, Italiener, Franzosen, Polen und Russen, untergebracht. Die Bänke waren herausgeräumt wurden. Es gab keine Toiletten, keinen Waschraum, keine Putzmittel und keine Decken. Die Zwangsarbeiter mussten auf den kalten Fußboden campieren. Entlang der Kirche wurde eine Rinne gegraben, die als Toilette diente.

Naturfreundehaus

Die Hildesheimer Ortsgruppe der weltweit verbreiteten Vereinigung der Naturfreunde wurde im Februar 1913 gegründet. Ziel der Bewegung: auch für Arbeiterfamilien erschwingliche Ferien zu ermöglichen. Sowie Freizeitaktivitäten wie Wandern und Bergsteigen, zusammen mit Mitgliedern der Gewerkschaften und anderen Organisationen der Arbeiterbewegung.
Nach dem ersten Weltkrieg wuchs der Verein rasch wieder und damit das Bedürfnis, ein eigenes Heim zu besitzen. Die Stadt Hildesheim verpachtete den Naturfreunden ein Grundstück im Hildesheimer Wald (Flurstücks: Kaninchenbrink).

Fliegerhorst Hildesheim

Im Jahr 1933 begann der Bau der Anlagen für die geplante „Verkehrsfliegerschule“ in Hildesheim. Unter dieser Tarnbezeichnung wurde das Projekt für einen Stützpunkt der künftigen Deutschen Luftwaffe in Hildesheim in Angriff genommen. Da laut der Bestimmungen des Versailler Vertrages Deutschland keine Luftstreitkräfte erlaubt waren, wurde erst im Jahr 1935 der wirkliche Zweck der Bauarbeiten in Hildesheim offiziell verkündet. Als erste Luftwaffeneinheit war schon ab 1934 die Aufklärerfliegerschule auf dem Fliegerhorst stationiert. Nach Kriegsbeginn am 1. September 1939 verlegt sie jedoch nach Brieg. Das Gelände des Fliegerhorstes, das eine Größe von 45,8 ha umfaßte, wurde im Jahr 1937 von der Stadt Hildesheim dem Deutschen Reich kostenlos übereignet. Lediglich für das 118,9 ha große Rollfeld sollte die Stadt eine Pacht bekommen.

Gestapodienststelle Gartenstraße 20 · Hildesheim

1938 wurden die „Elektro- und feinmechanische Industrie GmbH“ (Elfi-Werke) mit Sitz in Hildesheim gegründet. Hier produzierte die Robert-Bosch GmbH im Auftrag des OKH entscheidend wichtige Teile für die Wehrmacht. In den Jahren 1938 – 1942 entstand der große Rüstungsbetrieb im Hildesheimer Wald. Der Betrieb wurde später umbenannt und erhielt die Bezeichnung „Trillke-Werke“. Das Unternehmen produzierte elektrische Anlagen (Anlasser, Gleichstromlichtmaschinen, Schwungkraftanlasser und Magnetzünder) für Kraftfahrzeuge, Panzer und Schiffe. Die Produktionsanlagen wurden ständig erweitert. Es wurde versucht die Gebäude für Flugzeuge schwer erkennbar zu machen. 1941/42 erhielt das Werk eine Gleisanlage.