Kategorie: Hildesheim Gedenken

9. November – Gedenken an die Zerstörung der Synagoge auf dem Lappenberg

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 zerstörten nationalsozialistische Brandstifter der SS mit Unterstützung der Schutzpolizei die Synagoge auf dem Lappenberg. Juristisch wurde das Verbrechen im Dezember 1948 geahndet. Am 22. Februar desselben Jahres fand anlässlich der Enthüllung des ersten Synagogen-Denkmals am Ort des Verbrechens das erste öffentliche Gedenken statt. Es sollte bis 1980 das einzige bleiben. 1980 ergriffen Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Schule die Initiative und legten am Vormittag des 8. November, einem Samstag, einen Kranz am Lappenberg-Denkmal nieder. Seit 1981 gestaltet die Stadt, zusammen mit Kirchengemeinden und Schulen, die Feierstunde. Seit 1988 finden die jährlichen Gedenkveranstaltungen am neuen Synagogendenkmal statt, das nördlich gegenüber dem alten errichtet und am 9. November 1988 feierlich enthüllt wurde.

1. September – Antikriegstag

Nach der „Novemberrevolution“ 1918 in Deutschland riefen die beiden damals bedeutendsten pazifistischen Organisationen, die von Bertha von Suttner mitgegründete „Deutsche Friedensgesellschaft (DFG)“ und der „Bund Neues Vaterland (BNV)“, unter der Parole „Nie wieder Krieg“ eine Kampagne ins Leben, deren Ziel es war, die persönlichen Erinnerungen an die Kriegsgräuel durch alljährliche Massenkundgebungen am 1. August, dem Tag des Beginns des 1. Weltkriegs, wachzuhalten und die Menschen für die Durchsetzung einer dauerhaften Friedenspolitik zu aktivieren.

27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Der Gedenktag wurde am 3. Januar 1996 durch Proklamation des Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt. Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armeedie Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Das KZ Auschwitz steht symbolhaft für den Völkermord und die Millionen Opfer des Nazi-Regimes. Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert an alle Opfer eines beispiellosen totalitären Regimes während der Zeit des Nationalsozialismus: Juden, Christen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstandes, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Kriegsgefangene und Deserteure, Greise und Kinder an der Front, Zwangsarbeiter und an die Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden.  

Die Stadt Hildesheim hat erstmals 1997 im Rahmen einer Veranstaltung im Rathaus den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Seitdem finden alljährlich an diesen Gedenktag Veranstaltungen statt, die den unterschiedlichen Opfern des Nationalsozialismus in Hildesheim gedenken. Die Veranstaltung wird jeweils in Kooperation mit Hildesheimer Schulen durchgeführt.


Der Gedenktag 2011 beschäftigte sich mit den ersten Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Hildesheim, Siegfried Gross.

Veranstaltungen zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Hildesheimer Rathaus.