Kategorie: Hildesheim Zwangsarbeit

Zwangsarbeit

Zwangsarbeit in Hildesheim -Der Arbeitseinsatz für die Rüstungswirtschaft des Dritten Reiches

Seit Beginn des zweiten Weltkrieges wurde in Deutschland zunehmend Material gebraucht das der Kriegsführung diente. Viele Firmen mussten ihre Produktion dem Krieg anpassen und umstellen. Die Arbeitszeit wurde auf bis zu 14 Stunden verlängert und nun sollten auch Frauen für die Rüstungswirtschaft dienstverpflichtet werden um Deutschland dem Sieg näher zu bringen. Im Verlauf des Krieges wurde deutlich, dass Deutschland nicht über ausreichend wichtige Rohstoffe verfügte. Des Weiteren richtete Deutschland ein Zwangsarbeiterheer ein.

Das Lager Lademühle · Hildesheim

Auf dem ehemaligen Volksfestplatz wurde 1942 das „Lager Lademühle“ errichtet. Es war ein Gemeinschaftslager der Hildesheimer Industrie und des Handwerkes und wurde jedoch von der Deutschen Arbeitsfront (DAF) verwaltet. Mit ca. 3000 Zwangsarbeitern war es das größte in Hildesheim. Täglich wurden sie von hier unter Bewachung aus dem Lager zu ihren verschiedenen Arbeitsstellen geführt und abends zurück in das Lager gebracht.

Das Massengrab auf dem Nordfriedhof · Hildesheim

Sämtliche Opfer der Massenhinrichtungen der Gestapo auf dem Hildesheimer Marktplatz und aus dem Polizei-Ersatzgefängnis wurden in einem Massengrab auf dem Nordfriedhof bestattet. Lediglich ein deutscher Mann, der von der Gestapo in der Gartenstraße 20 erschossen worden war, bekam ein namentlich gekennzeichnetes und separates Grab. Der Transport zum Massengrab und die Bestattung der Leichen ließ die Gestapo von zwei russischen „Hilfswilligen“ ausführen.

Ostarbeiterinnenlager Langer Garten 17

Die Sackfabrik des jüdischen Unternehmers Gustav Fränkel produzierte Jute-Säcke und Industriefilter insbesondere für die Kali-, Rohzucker-, Weißzucker- und Mühlenindustrie. 1914 zog sie von der Kaiserstraße 39 zum Langen Garten 7–8 um. Sie beschäftigte zwischen 100 und 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wobei der Anteil der Frauen über achtzig Prozent lag. Die Firma erweiterte sich und nutzte die Gebäude Langer Garten 17, 19, 21 und 23 als Produktionsstätten sowie Rohstoff- und Warenlager.

Die Stadthalle als KZ- Außenstelle

Im Februar 1945 wurden die zahlreichen Konzentrationslager in der Gegend um Waldenburg und Schweidnitz vor der heranrückenden Roten Armee evakuiert, darunter auch am 16. Februar Wüstegiersdorf. Fünf- bis sechstausend halbverhungerte Häftlinge wurden in einem Todesmarsch bis nach Parschnitz getrieben, annähernd 80 Kilometer durch die Ausläufer des Eulen- und Riesengebirges. Der größte Teil der entkräfteten und völlig unzulänglich gekleideten Menschen wurde am 18. Februar in das KZ Flossenbürg gebracht.