Familie Aschenbrandt

Text: Klaus Schäfer

Die Familie Aschenbrandt zählte zu den ärmeren jüdischen Familien in Sarstedt. Die Mutter von Helene Aschenbrandt, Sophie Binheim lebte in der Steinstraße 30 und verdiente ihren Lebensunterhalt mit einem kleinen Handel mit Besen und Bürsten. Sie starb am 08. August 1933 und ist auf dem jüdischen Friedhof beerdigt.

Im November 1938 wollten SA- und SS- Männer in die Wohnung der Familie Aschenbrandt eindringen, wurden aber zunächst von dem Hauseigentümer aufgehalten. Kurze Zeit später kamen sie jedoch wieder und wurden von den Männern in die jüdischen Baracken der Giesenerstraße umgesiedelt. Nach einiger Zeit wurden sie in der Straßenbahn abtransportiert. Die jüngste Tochter der Aschenbrandts, Sally, geboren am 15 Juni 1939, freute sich über ihre erste Fahrt mit der Straßenbahn.

Von wo die Verhaftung durch die Gestapo im Jahr 1941 wirklich erfolgt ist, ist jedoch unklar.

Die Aschenbrandt gelten immer noch als verschollen und der Todesort ist unbekannt.


Quelle:
Jahrbuch 2006 Das Magazin aus dem Landkreis Hildesheim S. 164, 166