Sämtliche Opfer der Massenhinrichtungen der Gestapo auf dem Hildesheimer Marktplatz und aus dem Polizei-Ersatzgefängnis wurden in einem Massengrab auf dem Nordfriedhof bestattet. Lediglich ein deutscher Mann, der von der Gestapo in der Gartenstraße 20 erschossen worden war, bekam ein namentlich gekennzeichnetes und separates Grab. Der Transport zum Massengrab und die Bestattung der Leichen ließ die Gestapo von zwei russischen „Hilfswilligen“ ausführen.
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Polizei-Ersatzgefängnis (Typhusbaracke)
Mitte 1944 richtete die Hildesheimer Gestapo auf dem Gelände des damaligen Zentralfriedhofes ein sogenanntes Polizei-Ersatzgefängnis ein. Als Gebäude wählte man das als Typhus- oder Seuchenbaracke bezeichnete Haus. Die Fenster wurden größtenteils bis auf kleine Öffnungen zugemauert, um eine Flucht der Gefangenen zu verhindern. Darüber hinaus wurde das gesamte Areal in einer Länge von 100m und breite von 80m umzäunt.
Die Stadthalle als KZ- Außenstelle
Im Februar 1945 wurden die zahlreichen Konzentrationslager in der Gegend um Waldenburg und Schweidnitz vor der heranrückenden Roten Armee evakuiert, darunter auch am 16. Februar Wüstegiersdorf. Fünf- bis sechstausend halbverhungerte Häftlinge wurden in einem Todesmarsch bis nach Parschnitz getrieben, annähernd 80 Kilometer durch die Ausläufer des Eulen- und Riesengebirges. Der größte Teil der entkräfteten und völlig unzulänglich gekleideten Menschen wurde am 18. Februar in das KZ Flossenbürg gebracht.