Heinrich Bode war ursprünglich SPD-Mitglied, trat aber im Zuge der Reichspräsidentenwahl 1925 aus der Partei aus und dann schließlich 1933 in die KPD ein.
Autor: bhentschel
Pfarrer Joseph Müller
Heinrich Bode war ursprünglich SPD-Mitglied, trat aber im Zuge der Reichspräsidentenwahl 1925 aus der Partei aus und dann schließlich 1933 in die KPD ein.
Zwangsarbeiter in Algermissen
In der Dampfziegelei Algermissen waren 56 Menschen verschiedener Nationalitäten im so genannten „Gefolgschaftsunterkunftshaus“ auf dem Werksgelände untergebracht.
Der SA-Überfall in Algermissen
Text: Klaus Schäfer
Am 3. Januar 1933 startete ein Hildesheimer SA-Trupp vom Nazi-Parteiheim in der Osterstraße zu einem Überfall nach Algermissen.
Auf Veranlassung des SA-Standartenführers Gillert und des NSDAP-Mitgliedes Fritz Lehne provozierten und schlugen die Hildesheimer SA-Leute Passanten am Bahnhof in Algermissen.
Die damals noch nicht verbotenen SPD-Zeitung „Hildesheimer Volksblatt“ berichtete am 4. Januar 1933 über diesen Vorfall:
„Am Dienstagabend gegen 8 Uhr erschien ein Lastwagen mit einem Trupp SA und hielt auf der Marktstraße in der Nähe der Gastwirtschaft zur Post. Die Nazis zerstreuten sich in der Umgebung des Bahnhofs. Einer dieser Helden ging über den Bahnhofsplatz und verlangte von den am Bahnhof stehenden jungen Leuten, daß man ihn grüßen solle. Als er sich aber einem stämmigen Burschen gegenübersah, der sich nicht einschüchtern ließ, kamen auf einen Pfiff von allen Seiten die Nazis heran und stürzten sich auf die am Bahnhof stehenden jungen Leute. Die jungen Leute flüchteten nach allen Seiten. Einige von ihnen mußten aber die ´´Wohltaten des Dritten Reiches´´ erfahren. Der Tischler Franz Ingelmann aus Kleinalgermissen wurde mit harten Schlaginstrumenten derart über den Kopf geschlagen, dass er sich blutüberströmt in ärztliche Behandlung begeben mußte… Die Ehefrau Johanna Algermissen wurde von ihnen geschlagen und getreten. Andere junge Burschen erhielten Fußtritte und wurden mit Flaschen beworfen.“
Das Hildesheimer Volksblatt erhob folgende Forderung: „Wir erwarten, daß die Staatsanwaltschaft ihre Pflicht erfüllt, indem sie Anklage erhebt wegen schweren Landfriedensbruch und die Täter sofort hinter Schloß und Riegel setzt.“
Ein ernsthaft Vorgehen gegen terrorisierende NS-Schlägerbanden durch Polizei und Justiz war zu diesen Zeitpunkt nicht mehr zu erwrten. So wurde zwar ein Verfahren eröffnet aber „Aufgrund der Amnestie-Verordnung ist das Verfahren gegen Standartenführer Gillert aus Hildesheim wegen der Vorgänge in Algermissen eingestellt.“ (Bericht des NS-Oorgans Hildesheimer Beobachter vom 13. April 1933).
Am 15. November 1980 wurde in der Neuen Straße in Algermissen ein Ehrenmal für die Gefallenen des Krieges 1870/71 und der beiden Weltkriege enthüllt. Es erinnert außerdem an die Opfer der Verfolgung während der Zeit des Nationalsozialismus. Vor dem in Kreuzform gestaltenten Ehrenmals liegt eine Gedenktafel mit folgender Inschrift:
1933 – 1945
Den Opfern durch Gewalt zum Gedenken.
Uns zur Mahnung
Opfer des Faschismus der NSDAP,
Inschrift eines Grabsteines auf dem Friedhof am Kranzweg
Ortsgruppe Algermissen.
Hier ruht unser allerliebstes
Lenchen Magdalene Kleinow, geb. Wroblewitz,
geb. 27.1.1903,
gest. 25.6.1942
Richard Hecht
Richard Hecht war in führender Position in der Alfelder Arbeiterbewegung aktiv. Er wurde 1887 in Berlin geboren und kam 1913 nach Alfeld. Er war seit 1908 SPD-Mitglied und engagierte sich zudem in der Gewerkschaftsbewegung.
Zeitzeuge Willi Sievers
Heranwachsende im NS-Staat hatten früher mit Waffen zu tun, als Jugendliche heute. Zu welchen gefährlichen Situationen das führen
konnte, berichten Kurt Mädel und Willi Sievers.
Zeitzeuge Alfred Steinborn
Alfred Steinborn, 93 Jahre alt, erinnert sich an seine Zeit im Reichsarbeitsdienst.
Gustav Broszeit
Gustav Broszeit wurde 1907 als Sohn des Vorarbeiters August Broszeit in Klaukallen (Ostpreußen) geboren. Sein Vater war gewerkschaftlich engagiert und war deshalb gezwungen, oft seinen Arbeitsplatz zu wechseln. Schon als Kind musste Gustav Broszeit mit für den Unterhalt der Familie sorgen.
Familie Seelman
Max(imilian) Seelmann war mit zwei anderen Alfelder Bürgern Eigentümer des Hauses in der Marktstraße 5. Max Seelmann wurde am 5. Juli 1881 in Essen-Barbeck geboren. Er heiratete am 17. Januar 1907 Emma Seelmann.
Familie Jacobs
Die jüdische Familie Jacobs wohnte seit 1930 in der Leinstrasse 7 in Alfeld. Hier hatten sie ein kleines Textilgeschäft gepachtet hatte. Gerson Jacobs kam am31.01.1903 in Sögel zur Welt. Er heiratete im August 1931 Mathilde Erna Jacobs, geborene Goldwein.