Die SPD-Ratsfraktion hatte im Februar 2011 zum Umgang mit „schwierigen“ Straßennamen einen Schülerwettbewerb ausgeschrieben. Dabei zeigte sich, dass weniger die kriegsverherrlichenden Namensgebungen der Kaiserzeit umstritten sind, sondern die Hinweise auf Personen, die mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft als Förderer, Unterstützer oder Nutznießer verstrickt waren oder deren Gedankengut in die nationalsozialistische Ideologie einfloss.
Autor: bhentschel
Hindenburgplatz
Dass der Name „Hindenburgplatz“ umstritten ist, zeigt zum einen die Geschichte, zum anderen die immer wieder öffentlich geführte Kontroverse um eine Umbenennung (großangelegt in der HAZ am 15. und 18. März 2008 oder am 30. November 2010 mit dem Leserbriefvorschlag „Willy-Brandt-Platz“).
Agnes-Miegel-Straße
Viermal entschieden demokratisch gewählte Gremien in Kenntnis der Lebens- und Wirkungsgeschichte von Agnes Miegel, eine Straße nach ihr zu benennen bzw. sie nicht umzubenennen.
Schulze-Büttger-Weg
Oberst i. G. Georg Schulze-Büttger (geb. 5. Oktober 1904 in Posen, gest. 13. Oktober 1944 in Berlin), Abiturient des Andreanums, 1935-37 Adjutant bei Generaloberst Beck, dem Chef des Generalstabs des Heeres bis 1938; 1939-44 in verschiedenen Generalstäben des Heeres
Marie-Anne-Kuntze-Weg
Marie Anne Kuntze (geb. 24. Juni 1881 in Münster, gest. 16. Dezember 1970 in Hildesheim), studierte in Marburg, Heidelberg, Berlin und Göttingen Romanistik, Germanistik und Philosophie, wurde nach ihrer gymnasialen Lehr- und Leitungstätigkeit in Bad Kreuznach und Schneidemühl Professorin an der Pädagogischen Akademie in Frankfurt/M.
Joseph-Müller-Straße
Der katholische Pfarrer Joseph Müller in Groß Düngen (geb. 19. August 1893 in Salmünster/Hessen-Nassau, gest. 11. September 1944 in Berlin) wurde wegen seiner offenen Kritik
Hans-Adolf-Krebs-Weg
Sir Hans Adolf Krebs (geb. 25. August 1900 in Hildesheim, gest. 22. November 1981 in Oxford), war Schüler des Andreanums, wurde Biochemiker von Weltruf, erhielt den Ehrendoktor vieler Universitäten und 1953 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie für die Entdeckung des Zitronensäurezyklus.
Gropiusstraße
Benannt nach dem Architekten Walter Gropius (geb. 18. Mai 1883 in Berlin, gest. 5. Juli 1969 in Boston); entwarf 1911 mit dem Faguswerk in Alfeld/L. das erste Beispiel des „Neuen Bauens“ in Deutschland; gründete 1919 in Weimar das Staatliche Bauhaus, das 1925/1926 nach Dessau umzog,
Erich-Pommer-Straße
Erich Pommer (geb. 20. Juli 1889 in Hildesheim, gest. 8. Mai 1966 in Hollywood/Los Angeles). Der Sohn eines Textilkaufmanns schuf als Filmproduzent u. a. bei der Ufa insgesamt 227 Filme, darunter Klassi¬ker der Filmgeschichte wie „Metropolis“ und „Der blaue Engel“.
Christoph-Hackethal-Straße
Christoph Hackethal, (geb. 28. März 1899 in Hannover, gest. 25. August 1942 in Dachau) wurde 1923 in Hildesheim zum Priester geweiht.